Pressetext aus dem Walser:
Am Sonntag, 6. November, gegen 19.00 Uhr, bemerkte ein Passant beim Hotel Traube in Riezlern Brandgeruch und ein Knistern. Er verständigte die Einsatzkräfte.
Diesen Brandgeruch nahm man in weiterer Folge in ganz Riezlern wahr.
Beim Eintreffen der Polizei Kleinwalsertal schlugen die Flammen bereits aus dem südseitigen Giebel des mehrstöckigen Gebäudes. Das Hotel Traube steht seit einigen Jahren leer und es gibt dort auch keinen Strom. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Personen im Gebäude. Trotzdem wurde jeder Raum von den Atemschutzträgern abgesucht.
Die Feuerwehr Riezlern hat direkt neben dem Hotel Traube das Gerätehaus und durch das sehr schnelle Eingreifen der Feuerwehren gelang es, den Brandherd einzudämmen und die Gefährdung weiterer Objekte zu verhindern.
Es wurde schnell klar, dass neben den Feuerwehren Riezlern, Hirschegg und Mittelberg weitere Einsatzkräfte benötigt werden. Bei solchen Großeinsätzen wird automatisch die Feuerwehr Oberstdorf mit alarmiert. Wie immer waren die Kameradinnen und Kameraden aus dem Nachbarort sehr schnell vor Ort. Auch die Feuerwehren aus Sonthofen (Drehleiter und Drohne) und Blaichach (Atemluftflaschen) wurden alarmiert.
Auf Grund der Gebäudehöhe war die Brandbekämpfung nur mittels Drehleitern möglich. Ca. 150 Einsatzkräfte von sieben Feuerwehren waren vor Ort.
Besonders die Atemschutzträger waren bei diesem Einsatz stark gefordert. Gegen 21.30 Uhr gab es eine gefährliche Situation. „In den oberen Stockwerken ist es so heiß, dass man es nicht aushält“, so ein Atemschutzträger der Feuerwehr Mittelberg. Umgehend wurden alle Atemschutzträger mittels Folgetonhorn aus dem Gebäude zurück beordert.
In weiterer Folge wurde versucht, wegen der großen Hitze das Dach zu öffnen. Dies war zunächst äußerst schwierig, denn die Flammen suchten sich trotz enormen Löschwassereinsatz ihren Weg. Immer wieder schlugen die Flammen aus dem Dach und die Feuerwehren hatten diese prekäre Situation im Griff.
Die Landesstraße 201 musste für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt werden,.
In der Halle der Feuerwehr Riezlern war der Atemschutzsammelplatz untergebracht. Hier liefen alle „Fäden“ zusammen. Die diensthabenden Feuerwehrmänner mussten akribisch arbeiten. Das heißt: Namen und Einsatzort der Atemschutzträger im Gebäude mussten genau notiert werden. Nach ca. 15 bis 20 Minuten wurden die Atemschutztrupps ausgewechselt. Die Brandbekämpfung mit Atemschutz ist eine äußerst strenge Angelegenheit.
Die Feuerwehr Doren aus dem Bregenzerwald wurde ebenfalls angefordert. Dort ist ein Stützpunkt mit einem mobilen Atemschutzkompressor. Bei der Feuerwehr Riezlern konnten die Flaschen wegen des Rauches nicht gefüllt werden – das könnte für die Atemschutzträger fatale Folgen haben. Befüllt wurden die Flaschen von den Männern der Feuerwehr Doren beim Platz vor dem Casino Kleinwalsertal. Sie waren übrigens ebenfalls sehr schnell vor Ort. „Wir sind über den Riedbergpass flott unterwegs gewesen“, meinte ein Feuerwehrler im breitesten Wälder?Dialekt.
Eine sehr große Hilfe bei diesem Großbrand waren die Drohnen der Feuerwehr Sonthofen des Technischen Hilfswerkes Sonthofen. Diese Drohnen sind mit Wärmebild- und optischen Kameras ausgestattet. So konnten gezielt Maßnahmen ergriffen werden.
Mit Spezialgerätschaften einiger Firmen aus dem Kleinwalsertal und dem benachbarten Allgäu wurde versucht, die Dachhaut zu entfernen. Schließlich konnte mit Hilfe eines großen LKW-Ladekrans das Dach großflächig geöffnet werden
Der entstandene Schaden am Gebäude kann noch nicht beziffert werden. Gott sei Dank gab es keine verletzten Personen.
Auch viele Schaulustige waren zum Großbrand gekommen. Allerdings wurde der Einsatzort von Polizei und Feuerwehr großräumig abgesperrt.
Für das leibliche Wohl für die Einsatzkräfte war bei diesem Großeinsatz immer bestens gesorgt.
Auch Bürgermeister Andi Haid und Gemeindesekretär Roland Ritsch waren vor Ort und verfolgten die Löscharbeiten.
„Dank des schnellen und umsichtigen Handelns der über 150 Einsatzkräfte konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden und das Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindert werden“, meinte Andi Haid.
Über die Brandursache kann derzeit noch nichts gesagt werden. Die Ermittlungen hat das Landeskriminalamt Vorarlberg übernommen.
Bericht: J. Metzger