Mit dem Ausbruch eines Feuers in der Nacht zum 6. Mai 1865 beim „Bothe Franzes“ in der hinteren Gasse, heute Nebelhorn/Walserstraße, begann die größte Katastrophe in der Geschichte Oberstdorfs. Insgesamt fielen in dieser Nacht 146 Wohnhäuser den Flammen zum Raub. Eine Feuerwehr gab es in Oberstdorf zu dieser Zeit noch nicht, die wurde erst im Jahr 1874 gegründet. Genau 150 Jahre nach dem großen Brand gedenken wir, die Oberstdorfer Feuerwehr und die Marktgemeinde an dieses Ereignis. Geplant ist ein „Gedenktag“ mit Umzug, ökonomischen Gottesdienst, Vortrag und Gedenktafeln. Der Umzug beginnt in der Nacht zum 6. Mai 2015, genau um 2:10 Uhr an jener Stelle, wo das Feuer ausgebrochen war. Begleitet wird der Umzug durch Eugen Thomma, der aus dem Stehgreif zu jedem Gebäude und jedem Ereignis bis ins Detail erzählen kann, was sich in jener Nacht abgespielt hatte. Der Weg des Feuers geht über 9 markante Stationen hoch bis zur Oststraße und endet an der katholischen Pfarrkirche. Dort läuten die Glocken um Punkt 5 Uhr, so wie 150 Jahren auch. Damals allerdings stürzten die Glocken 10 Minuten später in die Tiefe, als sich das Feuer auch in der Kirche ausgebreitet hatte. An allen 9 Stationen werden Gedenktafeln „enthüllt“. Diese zeigen den Weg des großen Brandes von Oberstdorf mit Informationen über den jeweiligen Standort. Interessierte können gerne an diesem nächtlichen Umzug teilnehmen.
Einen weiteren Umzug wird es um 18:15 Uhr geben. Dann werden neben der Oberstdorfer Feuerwehr und seinen Ortsteilwehren auch alle an den Löscharbeiten beteiligten Feuerwehren aus dem Oberallgäu vom Bahnhofsplatz zur katholischen Pfarrkirche ziehen. Dort folgt ein ökonomischer Gottesdienst, ehe im Anschluss daran Eugen Thomma im Oberstdorf Haus das Ereignis vom 6. Mai 1865 mit einem sehr informativen Bildervortrag abschließen wird.